Definition und Maßnahmen

Diversity Management

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So steigern Unternehmen durch Diversität ihre Wettbewerbsfähigkeit

Diversity Management ist ein strategisches Instrument moderner Unternehmensführung, um eine integrative und innovative Unternehmenskultur zu schaffen. Indem Betriebe  Vielfalt fördern, profitieren sie nicht nur von einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit. Auch das Engagement ihrer Angestellten steigt – und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Doch Diversity Management einzuführen, bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Besonders, wenn es darum geht, die Maßnahmen richtig zu kommunizieren und vorzuleben. Richtig umgesetzt, bringt es jedoch zahlreiche Vorteile für Betriebe und deren Mitarbeiter.

Was ist Diversity Management? Eine Definition

Diversity Management umfasst Maßnahmen im Personalwesen, die die Diversität im Unternehmen strategisch fördern. Dies bezieht sich besonders auf die ethnische, soziale und kulturelle Vielfalt der Mitarbeiter.

Ursprünglich diente Diversity Management dazu, Diskriminierung im Firmen zu verhindern und Toleranz zu fördern. Heute erkennen Unternehmen, dass Vielfalt ein Wettbewerbsvorteil ist. Sie ist notwendig, da Entwicklungen wie demografischer Wandel, Globalisierung und Digitalisierung die Mitarbeiter- und Kundenbasis vielfältiger machen.

Diversity Management dient laut Definition dazu, die Diversität in Unternehmen zu erhöhen

Was sind die 4 Dimensionen von Diversität?

1. Persönlichkeit

Die Persönlichkeit bezieht sich auf die einzigartigen Charakterzüge und Verhaltensmuster einer Person. Sie schließt individuelle Werte, Einstellungen, Motivationen und Fähigkeiten ein und beeinflusst zudem, wie Menschen interagieren, kommunizieren und Probleme lösen.

2. Innere (interne) Dimension

Umfasst 6 i.d.R. unveränderliche Diversitätsmerkmale, die eine Person definieren. Dazu gehören:

  • Ethnische Herkunft
  • Geschlecht
  • Alter
  • Sexuelle Orientierung
  • Hautfarbe
  • Beeinträchtigungen

Diese Bestandteile sind entscheidend für die Identität einer Person und beeinflussen, wie sie die Welt wahrnimmt und erlebt.

3. Äußere (externe) Dimension

Beschreibt veränderliche Merkmale, die durch persönliche Erfahrungen und Lebensumstände geprägt sind. Dazu zählen mitunter:

  • Bildung
  • Berufserfahrung
  • Familienstand
  • Religiöse Überzeugung
  • Einkommen
  • Aussehen

Diese Aspekte beeinflussen die individuellen Perspektiven und Verhaltensweisen einer Person.

4. Organisationsdimension

Die Organisationsdimension umfasst Merkmale, die sich auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Organisation, einem Netzwerk, einer beruflichen Rolle o.ä. beziehen. Diese Dimension beeinflusst, wie Angestellte ihre Arbeit wahrnehmen und ausführen.

Warum ist Diversity Management wichtig?

Diversity Management fördert eine integrative Unternehmenskultur, steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und kann die Kreativität und Innovationsfähigkeit eines Unternehmens erheblich verbessern. Zudem trägt es zu einer besseren Mitarbeiterbindung bei und ist außerdem ein starker Faktor für das Employer Branding von Unternehmen. Dies hilft wiederum beim Recruiting von Talenten, was besonders beim zunehmenden Fachkräftemangel einen Vorteil darstellt. Somit sorgt Diversity Management dazu, deutlich konkurrenzfähigere und erfolgreichere Unternehmen zu schaffen.

Und auch in der Kundenarbeit ist der Diversity-Ansatz von Bedeutung. Denn der Kundenstamm zahlreicher Unternehmen wird immer diverser. In diesem Fall zahlt es sich aus, wenn die Werte eines Unternehmens hinsichtlich Vielfalt und Inklusion deckungsgleich mit denen seiner Kundschaft sind. Damit Diversity Management gelingt, ist es daher wichtig, wenn Firmen und Betriebe ihre Unternehmenswerte erarbeiten.

Was sind die Ziele von Diversity Management?

Zu den Hauptzielen des Diversity Managements zählen:

  • Chancengleichheit fördern.
  • Ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen.
  • Die vielfältigen Potenziale von Mitarbeitern nutzen.

Weitere wichtige Ziele des Diversity Management sind es, die Unternehmensleistung durch diverse Teams zu verbessern sowie eine positivere Unternehmenskultur zu schaffen.

Was macht ein Diversity Manager?

Diversity Manager sind dafür verantwortlich, Strategien zu entwickeln und umzusetzen, die mehr Vielfalt innerhalb eines Unternehmens begünstigen.

Folgende Aufgaben gehören dabei zum Arbeitsalltag:

  • Die aktuellen Unternehmensstrukturen analysieren.
  • Bereiche mit Verbesserungspotenzial identifizieren.
  • Mitarbeiter in interkulturellen Kompetenzen schulen.
  • Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Inklusion implementieren.

Häufig übernehmen HR-Manager diese Aufgabenbereiche, wenn ein Unternehmen über keinen eigenen Diversity Manager verfügt.

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Wie setzen Unternehmen Diversity Management um?

Diversity Management liegt zwar im Aufgabenfeld von Human Resources, doch die Umsetzung erfordert Teamarbeit. Damit Unternehmen Diversity Management erfolgreich umsetzen, sind 5 Punkte entscheidend:

1. Unternehmensweite Umsetzung

Unternehmen müssen sicherstellen, dass das Management und die Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeitern die Bedeutung und Vorteile von Diversity Management verstehen und unterstützen. Dafür müssen Firmen ihre Angestellten für die Prozesse sensibilisieren, die für gelebte Diversität entscheidend sind. Das klappt besonders durch Schulungen, Weiterbildungen und Mentoring-Programme.

Hinweis: Punkt 1 betrifft nicht nur die Arbeitnehmer. Besonders Führungspersonen müssen in den Änderungsprozess einbezogen werden. Denn sie haben einen besonderen Einfluss auf die Belegschaft. Damit Diversity Management im gesamten Unternehmen gelebt wird, empfiehlt es sich zudem, einen Code of Conduct zu erstellen oder den bereits Vorhandenen anzupassen.

2. Zielsetzung

Die Ziele des Diversity Managements sollten mit denen des Unternehmens einhergehen. So ermitteln Unternehmen die spezifischen Bereiche, in denen Diversität gefördert werden kann. Anschließend sollten die Ziele eindeutig formuliert und festgehalten werden.

3. Maßnahmenplanung

Auf Basis der festgelegten Ziele werden konkrete Maßnahmen entwickelt und implementiert. Dies umfasst etwa Workshops, interkulturelle Trainings oder ein angepasstes Bewerbermanagement.

4. Rollenverteilung

Für eine erfolgreiche Umsetzung von Diversity Management ist es wichtig, klare Verantwortlichkeiten zu definieren. So müssen Diversity-Beauftragte ernannt und das Management eng in die neu eingeführten Prozesse einbezogen werden.

5. Erfolgsmessung

Um den Erfolg des Diversity Managements sicherzustellen, müssen die Maßnahmen regelmäßig überprüft und bewertet werden. Dies umfasst primär die Analyse von HR-Kennzahlen, wie der Fluktuationsrate. Auch regelmäßiges Feedback bei Mitarbeitern anzufragen und auszuwerten ist wichtig, um das Employee Wellbeing zu verbessern.

Was sind Beispiele für Diversity-Management-Maßnahmen?

Zu den typischen Beispielen für Diversity im Unternehmen zählen:

  • Flexible Arbeitsmodelle
  • Förderung von Frauen in Führungspositionen
  • Unterstützung von Mitarbeitern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen
  • Angepasste Rekrutierungsprozesse
  • Ansprache diverser Bewerbergruppen
  • Internationales Verpflegungsangebot
  • Förderung von Silver Agern als Arbeitsgruppe
  • Job-Rotation-Programme
  • Diversity Workshops
  • Sprachkurse
  • Betreuungsangebote für Angestellte mit Kindern
  • Barrierefreie Arbeitsplätze

Was sind die Vor- und Nachteile von Diversity Management?

Vorteile von Diversity Management

  • Kreativität und Innovation: Diverse Teams bringen unterschiedliche Perspektiven und Ideen ein, was zu innovativen Lösungen führt.
  • Entscheidungsfindung: Vielfältige Teams treffen in der Regel fundiertere Entscheidungen, da sie verschiedene Blickwinkel berücksichtigen.
  • Mitarbeiterzufriedenheit: Ein inklusives Arbeitsumfeld fördert die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter.
  • Produktivität: Zufriedene Angestellte sind in der Regel eher bereit, mehr für ihren Arbeitgeber zu leisten.
  • Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die Diversity Management erfolgreich umsetzen, behaupten sich besser im Wettbewerb und erschließen neue Märkte.
  • Employer Branding: Die Außenwahrnehmung des Unternehmens steigt, was qualifizierte Talente anzieht.

Nachteile von Diversity Management

  • Implementierungskosten: Diversity Management einzuführen kann mit hohen Kosten verbunden sein, insbesondere für Schulungen und angepasste Unternehmensstrukturen.
  • Konfliktpotenzial: Unterschiedliche Perspektiven und Kulturen können zu Konflikten führen, die ein effektives Konfliktmanagement erfordern.
  • Zeitaufwand: Diversität in Unternehmen zu implementieren, ist ein langwieriger Prozess, der kontinuierliche Anstrengungen erfordert.

Was sind die Herausforderungen des Diversity Managements?

Diversity Management erfolgreich einzuführen, kann mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sein. Dazu gehören Widerstände innerhalb der Belegschaft, unzureichende Ressourcen oder fehlendes Bewusstsein für die Vorteile von Vielfalt.

Da unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen Toleranz und Einfühlungsvermögen erfordern, sollten Führungskräfte und Diversity-Beauftragte auf Unstimmigkeiten und Mobbing achten. Ebenso ist es wichtig, dass sie Transparenz und regelmäßige Mitarbeitergespräche fördern. Unterschiedliche Arbeitsweisen und Kommunikationsprobleme werden durch interkulturelle Workshops und Informationsveranstaltungen gemildert.

Ein weiteres Problem ist die Wahrnehmung von Mitarbeitern, die im Rahmen von Diversity-Programmen eingestellt werden und bei manchen Kolleginnen und Kollegen als “Quoten-Mitarbeiter” gelten. Dies kann Vorurteile und Missverständnisse hervorrufen. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, eine offene und aufgeklärte Unternehmenskultur zu pflegen, die die Fähigkeiten und Talente jedes Mitarbeiters anerkennt. Diversity-Kandidaten sollten als Bereicherung und nicht als Repräsentanten einer Minderheit gesehen werden.

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