So verhindern Sie hohe Personalfluktuation
Mitarbeiterfluktuation beeinflusst den Erfolg und die Stabilität eines Unternehmens erheblich. Eine hohe Personalfluktuation kann nicht nur wirtschaftliche Folgen haben, sondern auch den Teamzusammenhalt stören und wertvolles Fachwissen sowie Kompetenzen kosten.
Unternehmen sollten Ursachen analysieren, Strategien zur Mitarbeiterbindung entwickeln und gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren. Gerade in Zeiten hoher Wechselbereitschaft ist dies entscheidend, um die Beständigkeit und das Wachstum eines Unternehmens zu sichern.
Was ist Mitarbeiterfluktuation? Definition
Mitarbeiterfluktuation oder Personalfluktuation beschreibt den Abgang von Mitarbeitern innerhalb oder außerhalb eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum. Die Fluktuationsrate misst den Anteil der Abgänge zur Gesamtbelegschaft und dient zur Identifikation möglicher Ursachen wie schlechtes Management. Sie wird über verschiedene Formeln berechnet und hilft, Verbesserungen im Unternehmen gezielt umzusetzen.
Welche Arten von Mitarbeiterfluktuation gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Mitarbeiterfluktuation, die jeweils unterschiedliche Gründe und somit unterschiedliche Auswirkungen auf Unternehmen haben:
1. Natürliche Fluktuation
Hierunter fallen Austritte, auf die weder Arbeitgeber noch Mitarbeiter Einfluss haben, wie das Ende eines befristeten Arbeitsvertrags, der Ruhestand oder Todesfälle. Solche Abgänge sind nicht vermeidbar, in einigen Fällen aber planbar. Eine vorausschauende Personalplanung hilft, ihre Auswirkungen zu minimieren.
2. Freiwillige Fluktuation
Mitarbeiter verlassen das Unternehmen aus eigenem Antrieb. Gründe sind häufig neue Karrieremöglichkeiten, persönliche Umstände wie ein Umzug oder der Wunsch nach beruflicher Neuorientierung. Diese Form des Wechsels zeigt oft Defizite in der Mitarbeiterbindung auf.
3. Unfreiwillige Fluktuation
Bei dieser Form endet das Arbeitsverhältnis auf Unternehmensinitiative. Gründe sind z.B. unzureichende Leistungen, Regelverstöße und betriebsbedingte Entlassungen. Unfreiwillige Fluktuation tritt auf, wenn Mitarbeiter nicht die Erwartungen erfüllen oder aufgrund äußerer Zwänge ausscheiden müssen.
4. Unternehmensinterne Fluktuation
Hierbei wechseln Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens ihre Position oder Abteilung, etwa durch eine Beförderung, als Maßnahme einer Job Rotation, oder im Zuge von Redeployment. Unternehmensinterne Fluktuation kann positiv sein, da sie Potenziale besser ausschöpft und Mitarbeiter neue Herausforderungen wahrnehmen. Gleichzeitig erfordert dies jedoch einen gut strukturierten Prozess im Onboarding, um die Einarbeitung und den Wissenstransfer sicherzustellen.
5. Unternehmensexterne Fluktuation
Diese Art der Fluktuation tritt ein, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, um bei anderen Arbeitgebern tätig zu werden. Ursachen sind oft bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter beim neuen Arbeitgeber. Oder eben mangelnde Entwicklungsperspektiven sowie eine unzureichende Work-Life-Balance im aktuellen Unternehmen.
6. Frühfluktuation
Diese Form tritt auf, wenn neue Mitarbeiter bereits innerhalb der ersten Monate – häufig während der Probezeit – das Unternehmen verlassen. Die Frühfluktuation ist besonders kritisch, da sie auf Schwachstellen im Unternehmen hinweist. Dieser Punkt kann z.B. das Onboarding betreffen.
7. Funktionale Fluktuation
Tritt auf, wenn leistungsschwache Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Dieser Abgang kann sich positiv auswirken, da die frei gewordenen Stellen durch leistungsstärkere Mitarbeitende besetzt werden können.
8. Dysfunktionale Fluktuation
Beschreibt den Verlust von Top-Talenten. Dieser tritt vor allem dann auf, wenn Mitbewerber Fachkräfte mit attraktiveren Job-Angeboten abwerben oder Unternehmen nicht auf die Mitarbeiterwünsche ihrer Talente eingehen. Diese Abgänge wirken sich meist negativ auf das Team und dessen Produktivität aus.
Was sind die Gründe für Mitarbeiterfluktuation?
Gründe für Mitarbeiterfluktuation sind vielfältig und werden durch 4 Treiber beeinflusst. Für so gut wie jeden dieser Treiber gibt es mehr als eine Ursache.
Zu den 4 Treibern zählen:
- Emotionale Treiber: Unzufriedenheit mit Aufgaben, negative Unternehmenskultur oder fehlende soziale Einbindung.
- Rationale Treiber: Probleme mit Vergütung, zu geringe Karrierechancen oder hohe Arbeitsbelastung.
- Persönliche Treiber: Familienplanung, Umzüge oder berufliche Neuorientierung.
- Externe Treiber: Die Wirtschaftslage beeinflusst Wechselbereitschaft. Eine gute Konjunktur steigert die Bereitschaft zu Jobwechseln.
Zu den häufigsten Gründen für Mitarbeiterfluktuation zählen:
- Einstellungspraktiken: Hohe Frühfluktuation weist auf Fehler im Onboarding hin.
- Fehlendes Engagement: Sobald das Employee Engagement eines Arbeitnehmers zurückgeht, steigt häufig die Personalfluktuation.
- Fehlender Sinn: Unternehmen mit klarer Mission motivieren Mitarbeiter stärker.
- Langeweile: Fehlende Herausforderungen bewirken, dass Mitarbeiter unzufriedener sind.
- Überlastung/Burnout: Hohe Arbeitsbelastung ohne Erholungsphasen führt zu Mitarbeiterfluktuation.
- Schlechte Work-Life-Balance: Ungleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben fördert Abgänge.
- Vergütung: Nicht leistungsgerechte Gehälter sorgen für eine geringe Mitarbeiterzufriedenheit.
- Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten: Fehlende Perspektiven oder geringe Weiterbildungsmöglichkeiten bewirken, dass sich Mitarbeiter beruflich in einer Sackgasse fühlen
- Feedback und Anerkennung: Fehlendes oder unpassendes Feedback senkt die Motivation und kann zur Fluktuation von Personal führen. Positive, konstruktive Rückmeldungen fördern die Mitarbeiterbindung.
- Toxische Kultur/Führung: Schlechte Führung und ein toxisches Umfeld reduzieren die Mitarbeiterbindung.
- Schlechte Führung: Manager beeinflussen direkt die Bindung – schlechte Führungskräfte erhöhen hingegen die Mitarbeiterfluktuation.
- Private Gründe: Familienplanung, Umzüge und externe Veränderungen bewegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Jobwechsel.