Die 4 Schritte des Redeployment-Prozesses
Der Redeployment-Prozess verfolgt einen systematischen Ansatz im Workforce Management, der in der Regel aus 4 zyklisch verlaufenden Schritten besteht:
1. Bedarfsanalyse
Die Bedarfsanalyse ist der Ausgangspunkt des Redeployment-Prozesses. In diesem Schritt ermitteln Unternehmen die Bereiche, in denen neue Kompetenzen erforderlich sind. Ebenso machen sie sich die Ziele klar, die sie erreichen möchten. Parallel dazu wird mithilfe des Full Time Equivalents (FTE) eine Bestandsaufnahme des vorhandenen Personals sowie dessen Fähigkeiten durchgeführt. Dadurch ergibt sich, welche Mitarbeiter potenziell für einen Personalumbau infrage kommen.
Diese Analyse erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen, einschließlich der Personalabteilung, um ein klares Bild der organisatorischen Anforderungen und der verfügbaren Talente zu erhalten.
2. Fähigkeitenabgleich
Nachdem der Bedarf ermittelt wurde, folgt der Fähigkeitenabgleich. Hier gleichen HR-Mitarbeiter die Kompetenzen, Erfahrungen und Interessen ihrer Mitarbeiter mit den Anforderungen der benötigten neuen Rollen ab. Ziel ist es, eine Win-Win-Situation zu schaffen, in der die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Karriereziele in einer Weise einbringen, die auch den Bedürfnissen des Unternehmens entspricht. Dieser Schritt erfordert eine sorgfältige Bewertung, möglicherweise auch durch Mitarbeitergespräche und ein Assessment-Center-Verfahren.
3. Entwicklung und Schulung
Der dritte Schritt fokussiert sich auf die Personalentwicklung. Mitarbeiter werden durch Weiterbildungen und Schulung für ihre neuen Rollen vorbereitet. Erkenntnisse aus dem Fähigkeitenabgleich geben Aufschluss darüber, welche spezifischen Schulungen oder Weiterbildungen erforderlich sind, um die Mitarbeiter optimal auf ihre neuen Aufgaben vorzubereiten. Dies umfasst unter anderem formelle Schulungen, On-the-Job-Trainings, Mentoring-Programme oder eine Kombination dieser Elemente.
Die Investition in die Mitarbeiterentwicklung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Angestellte nicht nur die erforderlichen Fähigkeiten erwerben, sondern sich auch wertgeschätzt und unterstützt fühlen. Ist es nicht möglich, dass ein Mitarbeiter die nötigen Kompetenzen erlernt, hilft eine Outplacement-Beratung, um ihn beruflich für einen Neustart in einem anderen Betrieb vorzubereiten.
4. Integration
Der letzte Schritt ist die Integration der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihre neuen Rollen. Hier geht es darum, die Angestellten dabei zu unterstützen, dass sie sich möglichst schnell und einfach an ihre neue Umgebung anpassen. Es ist wichtig, eine positive Aufnahme durch die neuen Teams zu fördern und sicherzustellen, dass die neuen Mitarbeiter Zugang zu allen notwendigen Ressourcen und Informationen erhalten. Regelmäßige Check-ins und Feedback-Sitzungen helfen dabei, eventuelle Anpassungsschwierigkeiten frühzeitig zu identifizieren und zu adressieren.
Was sind die Vorteile von Redeployment?
Redeployment bietet sowohl für Unternehmen als auch für Angestellte zahlreiche Vorteile:
Redeployment-Vorteile für Unternehmen
- Flexibilität und Agilität: Unternehmen reagieren schneller auf Veränderungen, indem sie Ressourcen dort einsetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden.
- Kostenersparnis: Durch die interne Neubesetzung von Positionen werden Kosten für Recruiting und Onboarding neuer Mitarbeiter reduziert. Gleichzeitig werden Überkapazitäten abgebaut.
- Mitarbeiterbindung: Redeployment zeigt das Engagement des Betriebs für die Entwicklung und das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter, was die Fluktuationsrate senkt. Durch dieses nachhaltige Personalmanagement bleibt das vorhandene Wissen langfristig im Unternehmen.
- Talent Management: Firmen identifizieren und entwickeln strategisch Talente und binden diese bestmöglich ein. Dies steigert ihre Produktivität und Innovationskraft signifikant.
- Rechtssicherheit: Die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass gekündigte Mitarbeiter ihren ehemaligen Arbeitgeber verklagen.
- Employer Branding: Ein gestärktes Image des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber erhöht die Anziehungskraft auf Talente. Durch eine positive Unternehmenskultur identifizieren sich die Angestellten mehr mit ihrem Arbeitgeber, wodurch die Arbeitszufriedenheit und Produktivität steigt.
Redeployment-Vorteile für Angestellte
- Sicherheit: In unsicheren Zeiten bietet Redeployment eine Alternative zur Entlassung und trägt somit zur Arbeitsplatzsicherheit bei.
- Karriereentwicklung: Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen und ihre Karrierepfade innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln.
- Abwechslung: Durch den Wechsel in neue Rollen und Projekte nehmen Angestellte neue Herausforderungen an und erweitern ihre Arbeitserfahrung.
Nachteile von Redeployment
Trotz der vielen Vorteile bringt der Personalumbau auch Herausforderungen mit sich. Mitarbeiter könnten sich in der neuen Rolle unwohl fühlen, besonders wenn sie das Gefühl haben, nicht ausreichend vorbereitet und unterstützt zu werden. Zudem ist der Prozess zeitaufwändig und bindet mitunter Ressourcen ein, die der Betrieb anderweitig benötigt.