Die fünf Phasen der Teamentwicklung
Die Teamentwicklung durchläuft immer vordefinierte, verschieden lange Phasen. Zu den bekanntesten Phasen der Teamentwicklung in einem Unternehmen gehört das 4-Phasen-Modell von Bruce Tuckman, welches inzwischen auf fünf Teamentwicklungsphasen weiterentwickelt wurde. Das Modell setzt sich zusammen aus:
- Forming
- Storming
- Norming
- Performing
- Adjourning
Das Team lernt sich erstmals kennen und jedes Mitglied der Arbeitsgruppe findet seine Position im Gefüge heraus. Der Austausch miteinander nimmt zu, doch sind auch erste Reibereien möglich, da viele verschiedene Individuen aufeinandertreffen. Die Orientierungsphase endet, sobald jedes Teammitglied seine Rolle kennt.
Stellen Sie als Arbeitgeber in der ersten Teamentwicklungsphase leicht umsetzbare Aufgaben. Dies beschert schnelle Erfolge und weckt den Teamgeist. Fördern Sie zudem den regelmäßigen Austausch zwischen Teamleitung und Mitarbeitern. So klären sich in der ersten Phase der Teamentwicklung offene Fragen und Wertevorstellungen, auch die Bedürfnisse der Teammitglieder kristallisieren sich heraus.
Phase 2 der Teamentwicklung: Storming (Konfrontation)
Nach Abschluss der Kennenlernphase ist es völlig normal, dass vermehrt Probleme und Auseinandersetzungen auftreten. Es zeigen sich die verschiedenen Bündnisse innerhalb des Teams. Einige Mitglieder beanspruchen zudem Schlüsselpositionen für sich. Auch die Zahl der Aufgaben steigt und deren Komplexität nimmt zu.
Letztlich hat die zweite Teamentwicklungsphase aber das Ziel, den Anspruch der Teammitglieder an ihre eigene Arbeit zu klären und zu definieren, wie sie ihre Ziele erreichen wollen. Die zugewiesenen Rollen und Aufgaben werden dazu im Arbeitsalltag geprüft und gegebenenfalls neu verteilt. Regelmäßige Mitarbeitergespräche helfen dabei, mehr über die Situation im Team zu erfahren und sie einzuordnen.
Phase 3 der Teamentwicklung: Norming (Festigung)
Sobald die Eingewöhnung in den Phasen eins und zwei abgeschlossen ist, erhält das Team mehr Verantwortung und Eigenständigkeit. Das Unternehmen setzt nun voraus, dass die Teammitglieder respektvoll miteinander kommunizieren und arbeiten. Treten dennoch unerwartete Probleme auf, löst das Team diese im Idealfall proaktiv und gemeinsam.
Phase drei erlaubt es den Führungskräften, bestimmte Potenziale der Teammitglieder zu erkennen und zu fördern. Gemeinsame Analysen und Auswertungen von Leitung und Team ermöglichen es, positive und negative Abläufe eines Projekts herauszuarbeiten. So lernen sie aus den gemeinsamen Erfahrungen.
In der letzten Teamentwicklungsphase ist der Reifeprozess abgeschlossen. Das Team wendet sich seinen tatsächlichen Arbeitsaufgaben zu. Dabei profitieren die Mitglieder bei Entscheidungsfindungen von der offenen Kommunikation sowie dem hohen Grad der Selbstorganisation. Auch neue Ziele definiert das Team eigenständig, damit es seine ganz eigene Position im Unternehmen findet.
Für Vorgesetzte gilt es nun, dem Team zu vertrauen und Verantwortung abzugeben. Ansonsten stehen sie der Weiterentwicklung des Teams im Weg.
Phase 5 der Teamentwicklung: Adjourning (Auflösung)
Diese Phase tritt nur ein, wenn das gemeinsame Projekt von Beginn an zeitlich begrenzt war. Denn die inoffiziell letzte Phase der Teamentwicklung beschreibt die Auflösung des Teams – das Projekt wurde abgeschlossen und ausgewertet.
Wie geht man mit Konflikten im Team um?
In den Phasen eins und zwei der Teamentwicklung ist das Konfliktpotenzial zwischen den Mitgliedern besonders groß. Viele verschiedene Charaktere treffen aufeinander, sodass sich aus kleinen Diskussionen schnell große Brandherde entwickeln, welche die gesamte Dynamik des Teams negativ beeinflussen.
Berücksichtigen Sie daher die folgenden Punkte, damit Sie Konflikten während der Teamentwicklung schnell begegnen:
- Entkräften Sie Gerüchte, bevor diese die Runde machen.
- Fördern Sie eine Kommunikation auf Augenhöhe. So geben Sie Vorwürfen keinen Raum.
- Untersuchen Sie die Ursache, wie es zu dem Konflikt kam.
- Legen Sie fest, welchem Ziel ein klärendes Gespräch gilt.
- Stellen Sie lösungsorientierte Fragen, um dieses Ziel zu erreichen.
Beginnen Sie im Idealfall bereits lange vor einem Projektbeginn mit der Umsetzung der verschiedenen Methoden zur Teamentwicklung. So sorgen Sie von Anfang an für eine reibungslose Umsetzung – der Grundstein für einen erfolgreichen Projektverlauf.
Teamentwicklung kurzgefasst