People & Culture · Recruiting

Mitarbeiterempfehlung: So finden Unternehmen neue Mitarbeiter

Dank Mitarbeiterempfehlung finden Firmen neue Mitarbeiter

13. Dezember 2023 · 6 Min. Lesezeit · HR WORKS Redaktion

Damit Betriebe neue Mitarbeiter schneller als ihre Mitbewerber finden, setzen viele Firmen inzwischen auf Mitarbeiterempfehlungen. Doch wie genau schaffen Unternehmen die Rahmenbedingungen, damit ihre Angestellten Mitarbeiterempfehlungen aussprechen und so neue Kollegen werben?

Eine Mitarbeiterempfehlung: Was ist das?

Eine Mitarbeiterempfehlung zu erhalten, bedeutet, dass ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin einen qualifizierten Kontakt für eine bestimmte offene Stelle im Unternehmen vorschlägt oder umgekehrt diesen Kontakt auf eine offene Stelle im Unternehmen aufmerksam macht. Häufig empfehlen Angestellte Freunde, Bekannte oder Ex-Kollegen. Längst stellen daher Mitarbeiterempfehlungen ein wichtiges Recruiting-Werkzeug für Unternehmen dar, weil so geeignete Kandidaten auf Unternehmen aufmerksam werden.

Wie Firmen interne und externe Mitarbeiter durch Mitarbeiterempfehlung gewinnen

Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten der Mitarbeiterempfehlungen:

  1. Mitarbeiter empfehlen Kolleginnen und Kollegen, die bereits im Unternehmen arbeiten, für eine neue Stelle.
  2. Angestellte empfehlen Freunde und Bekannte, die bisher nicht im Unternehmen tätig sind.
  3. Auch umgekehrt empfehlen Mitarbeiter ihr Unternehmen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis.

Das Modell Mitarbeiter werben Mitarbeiter wirkt sich positiv auf das Employer Branding aus und erhöht die Chance, dass die neu eingestellten Kollegen langfristig im Unternehmen bleiben. Denn durch die persönliche Empfehlung von ihren in der Firma angestellten Kontakten wissen die Bewerberinnen und Bewerber bereits, was sie auf der neuen Stelle erwartet und ob das Umfeld zu ihnen passt. Gerade durch ihren persönlichen Kontakt erhalten sie zudem einen wirklichkeitsnäheren Einblick in den Alltag ihrer zukünftigen Arbeitsstelle als ihn Arbeitgeberbewertungsportale bieten.

Darum Bewerber weiterempfehlen: Aktuelle Herausforderungen im Recruiting

Die Ansprüche an Bewerberinnen und Bewerber sind gewachsen: Stellenbeschreibungen fallen daher umfangreicher aus, denn neben den klassischen Qualifikationen sind für viele Stellen auch sogenannte Future Skills essenziell. Gleichzeitig macht es der Personal- und Fachkräftemangel Unternehmen jedoch schwer, die passenden Kandidaten zu finden. Daher nutzen Betriebe zunehmend neue Recruiting-Kanäle und -Werkzeuge, wie etwa E-Recruiting oder Bewerbermanagementsysteme, die auf Künstlicher Intelligenz in HR basieren. Und auch auf bewährte Möglichkeiten wie die Mitarbeiterempfehlung setzen Unternehmen wieder stärker.

Vorteile von Mitarbeiterempfehlungen für Unternehmen

Unternehmen erreichen durch Mitarbeiterempfehlungen nicht nur qualifizierte Bewerber, sondern beziehen auch ihre Belegschaft in den Einstellungsprozess mit ein. So schaffen sie eine Win-win-Situation, die allen Beteiligten nützt.

Das große Plus Mitarbeiterempfehlung: Warum Bewerber, Mitarbeiter und Unternehmen davon profitieren

Unternehmen profitieren durch Mitarbeiterempfehlungen im Recruiting-Prozess deutlich: So erhalten Bewerberinnen und Bewerber durch die fundierten Informationen, die sie von ihren Bekannten über den Betrieb bekommen, die Möglichkeit, abzuschätzen, ob der Job zu ihnen passt. Dadurch erhöhen sich die Einstellungsrate sowie die Loyalität zum Arbeitgeber – Phänomene wie Job Ghosting treten seltener auf. Außerdem verkürzt das Wissen über die empfohlenen Kandidaten die Zeit, die HR für das Pre-Employment Screening benötigt.

Zusätzlich sparen Firmen Kosten und Zeit im Recruiting-Prozess, wenn neue Kollegen aufgrund von Empfehlungen eingestellt werden. Da ihre Angestellten das Recruiting teilweise für sie übernehmen, reduziert das die Zeit für die Kandidatensuche ebenso wie Ausgaben für Anzeigen oder Headhunter. Häufig geht die Mitarbeiterempfehlung sogar mit einem schnelleren Return of Investment einher.

Da viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job sind, erreichen sie Stellenanzeigen in der Regel nicht. Sprechen stattdessen Freunde oder Bekannte sie an, weckt die Stelle gegebenenfalls ihr Interesse und das Unternehmen vergrößert die Reichweite der Stellenausschreibung.

Auch für die bereits im Unternehmen angestellten Mitarbeiter bietet die Mitarbeiterempfehlung Vorteile: Sie erhalten die Möglichkeit, aktiv ihr Team zu gestalten und verdienen sich unter Umständen sogar einen Bonus dazu. Außerdem verfügen viele von ihnen über ein feines Gespür dafür, wer ins Team passt und wer nicht.

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Empfehlungsprogramm: Funktioniert es wirklich?

Eine von Nick Zubanov, Professor für Organisational Economics, geleitete Studie aus dem Jahr 2023 mit europäischen Supermarktketten mit insgesamt 238 Filialen verdeutlicht, dass ein neu eingeführtes Empfehlungsprogramm den Personalwechsel in den beteiligten Filialen um durchschnittlich 15 % reduzierte. Gleichzeitig fühlten sich die bereits in den Filialen angestellten Mitarbeiter des Unternehmens respektiert, denn sie waren aktiv an der Stellenbesetzung beteiligt. So bestimmten sie in gewissem Maße mit, mit wem sie künftig zusammenarbeiten.

Mitarbeiterempfehlungsprogramm-Beispiel: Die wichtigsten Rahmenbedingungen

Ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm regt Angestellte eines Unternehmens dazu an, potenzielle neue Mitarbeiter vorzuschlagen. Folgende Bedingungen schaffen einen geeigneten Rahmen:

  • Anreize bieten: Erfolgreiche Mitarbeiterempfehlungen vergüten
  • Kriterien festsetzen: Festlegen, wann eine Mitarbeiterempfehlung als erfolgreich gilt
  • Kanäle bestimmen: Definieren, auf welche Weise Empfehlung eingehen
  • Fairness wahren: Regeln für alle Mitarbeiter klar kommunizieren

Dabei ist essenziell, dass ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm unternehmensspezifisch geplant, implementiert und verwaltet wird. Nur dann erzielt es nennenswerte Ergebnisse.

Wie Sie Mitarbeiterempfehlungen im Unternehmen nutzen: So geht’s

Entscheidet sich ein Unternehmen dazu, ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm zu etablieren, befolgt es im besten Fall folgende Schritte:

  1. Empfehlungsprogramm bekannt machen
  2. Rahmenbedingungen klar kommunizieren
  3. Freie Stellen sichtbar machen
  4. Erfolge messen und Prozesse verbessern

Durch diese Maßnahmen stellt die HR-Abteilung sicher, dass die Belegschaft die Möglichkeiten hat, passende Empfehlungen auszusprechen.

Gibt es bei einer Mitarbeiterempfehlung eine Prämie für jede empfohlene Person?

Damit ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm dauerhaft erfolgreich ist, braucht es Anreize. Viele Unternehmen zahlen für eine Mitarbeiterempfehlung eine gewisse Prämie. Diese legen die Verantwortlichen bereits im Vorfeld fest und kommunizieren sie klar, um Missverständnisse zu vermeiden. Zudem regeln sie, ob die Auszahlung erst nach erfolgreicher Einstellung erfolgt. Oder ob eine Teilauszahlung bereits fällig ist, wenn Betriebe eine Empfehlung erhalten haben.

Mögliche Anreize dabei sind etwa ein fester Geldbetrag, Gutscheine – für Urlaub, Restaurants, Wellness, ein Tablet oder andere Wertgegenstände – oder die Teilnahme an Verlosungen. Die Herausforderung dabei: Angestellte könnten dieses Modell ausnutzen und ungeeignete Kandidaten vorschlagen, nur um eine Prämie zu erhalten. Daher sollte HR die Qualifikationen der vorgeschlagenen Bewerberinnen und Bewerber stets vor einer Auszahlung überprüfen.

HR-Software vereinfacht Mitarbeiterempfehlungsprogramm

Damit Unternehmen die passenden Prozesse für das Mitarbeiterempfehlungsprogramm etablieren, ist strukturiertes Bewerbermanagement von Vorteil. Dabei unterstützt die geeignete Personal-Software. Indem HR-Software die Betreuung von Mitarbeitern und Bewerbern rundum erleichtert, schafft sie die zeitlichen Freiräume, die HR-Manager nutzen, um ein Empfehlungsprogramm für Mitarbeiter zu konzipieren, einzuführen und umzusetzen. Denn Personalmanagement-Software begleitet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während ihres gesamten Employee Life Cycles. Gleichzeitig führt sie alle Recruiting-Maßnahmen des Unternehmens zusammen und schafft einen klaren Überblick darüber – egal ob im E-Recruiting, auf Social Media, durch Stellenanzeigen, Empfehlungen oder bei einer Initiativbewerbung.

Mitarbeiter empfehlen Kandidaten: Warum das Vorteile für alle Beteiligten hat

Etabliert ein Unternehmen Prozesse für empfohlene Mitarbeiter, profitieren alle beteiligten Parteien: HR-Manager finden schneller qualifizierte Bewerber, die im Schnitt zufriedener sind und länger im Unternehmen bleiben. Die Belegschaft profitiert von der Möglichkeit, sich ihre Arbeitskollegen auszusuchen, zudem winken attraktive Prämien. Und Bewerberinnen und Bewerber werden durch Mitarbeiterempfehlungen auf interessante Ausschreibungen aufmerksam und schätzen bereits im Vorhinein ab, ob ein Unternehmen zu ihnen passt oder nicht.

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Disclaimer

Die Inhalte dieses Beitrags sind sorgfältig recherchiert, stellen jedoch keine Rechtsberatung dar. Bitte wenden Sie sich bei konkreten rechtlichen Fragen an einen spezialisierten Fachanwalt.

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